Ziel

Die ersten Ansätze zu Programmiersprachen stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit funktionierenden Compilern existieren Erfahrungen seit 1952. Die Hauptkonstrukte, wie Bedingungen, Schleifen und Funktionen haben sich dem nicht mehr verändert. Die letzte, sich bisher durchgesetzte Innovation, ist die objektorientierte Programmierung, erstmals aufgetaucht in Simula (1967).
Mit Programmiersprachen direkt beschäftige ich mich beiläufig aus eigenem Interesse seit 1999 und natürlich durch die Anwendung von Programmiersprachen und Compilern im Studium. Die Zeitspanne, die diese Diplomarbeit umfasst, beträgt drei Monate.

„Alle wichtigen Konzepte sind bereits vor über 40 Jahren erfunden worden“ äußert sich ein Gegner neuer Programmiersprachen, „die sich eh nur marginal von bestehenden unterscheidet“ in meiner Umfrage[9, Eintrag 161].
So äußern sich mehrere Personen, grade aus dem Informatik-Bereich, bezogen auf die Idee noch eine weitere Programmiersprache in die Welt zu setzen. Es scheint also, dass überhaupt kein Bedarf an Veränderung zu geben.

Welche Ziele sind unter diesen Vorraussetzungen realistisch erreichbar?
Welche Ziele machen mehr Sinn als lediglich 100 Seiten Text für eine Diplomarbeit zusammenzubekommen?
Akademische Spielereien existieren in allmöglichen Varianten - und werden wenig oder gar nicht genutzt. Realistisch durchgesetzt haben sich objektorientierte, Sprachen, die die C-Syntax beibehielten oder sich „marginal unterscheiden“. Diese Sprachen scheinen sich in der Realität also bewährt zu haben und wurden von den Entwicklern akzeptiert, weil sie die wenigsten Schwachstellen bei der Lösung von realistisch alltäglichen Programmierproblemen besitzen.
Dennoch haben diese Sprachen und Entwicklungstools Schwachstellen, bzw. verfügen über Potential, dass man weiter ausbauen kann. Das Ziel wird also sein, Stärken von erfolgreichen Sprachen zu betonen und Schwachstellen zu identifizieren und zu verringern, nach Möglichkeit auch zu entfernen. Das Ergebnis wird wieder eine optisch „marginal“ veränderte Sprache sein und damit einen experimentellen Schritt zu einer Sprache zu definieren, die über möglichst wenige Sonderfälle verfügt und somit im Alltag unproblematischer zu handhaben ist und einfacher zu erlernen ist.